Schulseelsorge
Schulseelsorge hat sich in den letzten Jahren zu einer breit akzeptierten Form der Präsenz von Kirche in der Schule entwickelt.
1. Warum Schulseelsorge wichtig ist:
Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen stellen hohe Anforderungen an die Begleitung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei ihrer Suche nach Sinn, Orientierung, Entlastung und Rat. Die Schule ist für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende zunehmend ein wesentlicher Lern- und Lebensort geworden. Zugleich stellt sie einen wichtigen Erfahrungsraum, in dem alle Beteiligten Fragen und Probleme aus ihrer Alltagswelt mitbringen, dar. Familiäre Schwierigkeiten, Arbeitslosigkeit, Leistungsdruck, Konkurrenz, Armut und die dazu gehörenden Such- und Fluchtbewegungen wirken sich auf den Schulalltag aus. Die Fixierung auf eine leistungsbezogene Bildung überfordert Schüler/innen und Lehrer/innen nicht selten. Eltern erleben sich häufig ohnmächtig und delegieren einen großen Teil der Erziehungsverantwortung an die Schule. Infolgedessen zeigen sich bei Lehrer/innen Überforderungssymptome. Auch sie benötigen professionelle Unterstützung bei der Bewältigung von angst- und konfliktreichen Situationen, der Sinnsuche und bei der Bewältigung von Krisen. In diesem Kontext wirken Schulseelsorge, Schulsozialarbeit und schulnahe Jugendarbeit in unterschiedlicher Weise und mit unterschiedlicher Ausrichtung.
2. Was Schulseelsorge anbietet:
Evangelische Schulseelsorge möchte alle in der Schule Lernenden, Lehrenden und Mitarbeitenden stärken und mit ihnen gemeinsam neue Perspektiven entdecken. Dabei hilft sie Fähigkeiten und Ressourcen zu stärken und zu würdigen, was schon gelungen ist.
Ausgehend vom Verständnis, dass jeder Mensch von Gott angenommen ist, will Evangelische Schulseelsorge dabei unterstützen, biographische Brüche und Fragmente auszuhalten und als zum Leben dazugehörig zu akzeptieren anstehende Entwicklungsaufgaben zu bewältigen krisenhafte Situationen und Konfliktkonstellationen als Chancen für die Entwicklung wahrzunehmen neue Perspektiven und Handlungsoptionen zu entdecken.
Hinsichtlich religiöser Fragen will Schulseelsorge die Zuwendung Gottes zu jedem Menschen in einer angemessenen Weise erfahrbar machen, so dass sie auch Menschen mit nichtkonfessioneller und verschiedener religiöser Herkunft zugänglich werden kann die spirituelle Dimension in den Ausdrucksformen des Christentums als tragendes Element in das Schulleben einbringen.
Bezogen auf die Schule als Lern- und Lebensraum will Schulseelsorge das Zusammenleben und ein lern- und lebensfreudiges Schulklima fördern das soziale Netz der Schule im Alltagsleben unterstützen Räume der Begleitung ohne Bewertung, Schuldzuweisung und Strafe schaffen, in denen Verschwiegenheit gewährleistet ist im Rahmen des schulischen Unterstützungssystems mit den Beratungs- und Vertrauenslehrern, mit der Schulsozialarbeit und nach Möglichkeit mit anderen Schulseelsorgern und außerschulischen Partnern kooperieren.
3. Wie geschieht in der Schulseelsorge:
Evangelische Schulseelsorge geschieht in Einzelgesprächen, in der Arbeit mit Gruppen und in gestalteten geistlichen Angeboten. Bisher wurden in der EKM 60 Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger ausgebildet, die nach Entwicklung eines eigenen Konzepts in unterschiedlichem Zeitumfang in Ihren Schulen tätig sind.
(Überarbeiteter Auszug aus dem Konzept „Schulseelsorge“ der EKM) Neudietendorf, den 29.10.2014/ Dr. Eveline Trowitzsch
4. Konzeption Schulseelsorge der EKM
Weitere Informationen zur Schulseelsorge unter:
pti.neudietendorf.de